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Die gleichen Verbrechen

Dr. Wolfgang Klein

Die gleichen Verbrechen


Leserbrief zu Steinbach will alle Mittel ausschöpfen. Bis auf die Überschrift unverändert veröffentlich in der FAZ vom 12.02.2010 mit dem Titel “Die gleichen Verbrechen”. Mein Titel lautete “Unrecht zu Recht ?”

Zu Steinbach will alle Mittel ausschöpfen, FAZ vom 14.01.2010: Der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Herr Dr. Salomon Korn hält also die Forderung nach größerem Gewicht der Vertriebenen in der Stiftung für “überzogen". Ein Eingehen der Regierung auf die Forderung sei “moralisch fragwürdig und außenpolitisch unklug". Es bestehe die Gefahr einer “schleichenden Ursache-Wirkung-Umkehrung der Geschichte". “Das Schicksal der Vertriebenen steht am Ende einer von Deutschen ausgelösten monströsen Verbrechenskette - nicht am Anfang."

Dem letzten Satz ist zuzustimmen, soweit er den zeitlichen Ablauf der “monströsen Verbrechenskette” beschreibt. Er beinhaltet aber auch, daß die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, sobald sie militärisch die Möglichkeit dazu hatten, die gleichen Verbrechen begingen, die sie den Besiegten vorwarfen. Papst Pius XII. erklärte in der Weihnachtsansprache l945 zur Vertreibung der Deutschen: “Wer Sühne für Schuld verlangt durch gerechte Bestrafung der Verbrecher nach dem Maß ihrer Verbrechen, muß peinlich darauf achten, daß er nicht das Gleiche tut, was er den anderen als Schuld oder Verbrechen vorhält. Wer Wiedergutmachung will, muß sie fordern aufgrund der Sittenordnung, der Achtung vor den unverletzlichen Naturrechten, die auch jenen verbleiben, die sich dem Sieger bedingungslos ergeben haben.” Und am 2. Juni 1947: “Wie können die siegreichen Völker ihrerseits die Methoden des Hasses und der Gewalt anwenden, ...... wie können sie Waffen gebrauchen, deren Benutzung durch andere ihre gerechte Entrüstung hervorrief? Deshalb möchten wir die Völker noch einmal warnen und mahnen."

Diese für manchen wohl sehr unbequeme Wahrheit zum Nutzen aller im Bewußtsein wach zu halten ist das legitime Anliegen des Bundes der Vertriebenen und auch von nicht vertriebenen Deutschen. Das hat mit einer “schleichenden Ursache-Wirkung-Umkehrung der Geschichte” nun wahrlich nichts zu tun. Unrecht bleibt Unrecht. Oder ist Herr Dr. Korn der Meinung, man könne Unrecht auch zu Recht zufügen ?

Dr. Wolfgang Klein, Berlin  

 

 

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